Werkstoffferien 2022

Am DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien haben in der vergangenen Woche die Laborpraktika im Rahmen der diesjährigen „Werkstoffferien“ stattgefunden. Bei den bundesweiten Ferienpraktika haben wissenschaftsbegeisterte Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II die Möglichkeit renommierte Forschungsinstitute im Bereich Werkstofftechnologien sowie deren Forschungsthemen hautnah kennenzulernen. Beim Umgang mit Hightech-Geräten erfahren die wissensdurstigen Nachwuchswissenschaftler*innen Hintergründe darüber, wie mit Neuen Materialien und Werkstoffen innovative Lösungen für zentrale Zukunftsfragen entwickelt werden.
Maximilian hat extra den langen Weg von Rügen bis nach Aachen auf sich genommen, um an den diesjährigen Werkstoffferien am DWI teilnehmen zu können. Tim hatte dagegen eine kurze Anreise und kommt aus der Nähe von Düsseldorf. Was die beiden verbindet ist ihre Faszination an Naturwissenschaften, insbesondere an (inter)aktiven Materialien, wie sie am DWI entwickelt werden. Zum Start ihres gemeinsamen Laborpraktikums wurden sie von Chemielaborantin und Ausbilderin Claudia Formen empfangen. Nach der Sicherheitsunterweisung und einer Führung durch das Institut, hieß es dann: ran an die Laborbänke. Mit Kittel und Schutzbrillen ausgerüstet, haben die Schüler in den folgenden Tagen spannende Labortätigkeiten kennengelernt. Einer der Themenschwerpunkte drehte sich um Mikrogele. Das sind vernetze Polymerpartikel, die beispielsweise in Wasser aufquellen und kleiner als einige Mikrometer sind. Diese „Mikroschwämme" passen Größe und Form an Umgebungsbedingungen an, sind strukturierbar und biokompatibel und können mit unterschiedlichsten physikalischen, chemischen und biologischen Funktionen ausgestattet werden. Anwendungen finden diese vielseitigen Materialien unter anderem in der Medizin, der ökologischen Landwirtschaft oder in der Verfahrenstechnik.

Unterstützt durch ihre Betreuer aus der Arbeitsgruppe von Prof. Pich, haben die Schüler verschiedene Experimente mit diesen „intelligenten“ Materialien durchgeführt: von der Synthese der Mikrogele, über deren Dialyse, also der Aufreinigung, bis hin zu deren Sterilisation, also der mikrobiellen Reinigung durch UV-Licht, war alles dabei. „Das haben die beiden echt toll gemacht“, resümiert Claudia Formen am Ende – und auch Maximilian und Tim sind begeistert. „Das hat sehr viel Spaß gemacht“, sind sich beide einig. Am Freitagmittag hieß es dann aber Abschied nehmen. Eine aufregende und ereignisreiche Woche am DWI liegt hinter den wissensbegierigen Schüler. Wir hoffen, die beiden in Zukunft noch einmal am DWI begrüßen zu dürfen und wünschen ihnen alles Gute für den weiteren Weg.
Neben dem DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien waren ebenfalls das Helmholtz-Zentrum Hereon, das Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien (IWT), das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe (IVW), das Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM), das Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) sowie das Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) vertreten. Das DWI dankt allen Beteiligten, den Teilnehmerinnen und den Organisatorinnen und Organisatoren – auf ebenso spannende und erfolgreiche Werkstoffferien in den kommenden Jahren!