Konvergenz
Wer echte Fortschritte im Bereich der Materialentwicklung machen möchte, benötigt mehr als das Wissen einer einzelnen Forschungsdisziplin. Am DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien forschen deshalb Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen verschiedener Disziplinen gemeinsam unter einem Dach und entwickeln in interdisziplinären Teams neue aktive und interaktive Werkstoffe.
Für die Entwicklung interaktiver Materialien hat sich das DWI – Leibniz-Institut eine auf die Förderung der Konvergenz verschiedener Disziplinen ausgerichtete Organisationsstruktur gegeben. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den Fachdisziplinen Makromolekulare Chemie und Polymerwissenschaften, Chemische Verfahrenstechnik, Physik und Biotechnologie verfolgen wissenschaftliche Fragestellungen in einem gemeinsam abgestimmten Forschungsprogramm und mit einer gemeinsamen Budgetverantwortlichkeit. Die beteiligten Wissenschaftler*innen verbinden dabei Expertisen von der chemischen Synthese, über eine mikrofluidische Systemtechnik und Biotechnologie bis hin zur Simulation und theoretischen Analyse der Materialfunktionen, wie sie zur Identifizierung der intelligenten Strukturen notwendig ist, in deren Aufbau neue und hochentwickelte Funktionen codiert sind. Die derzeit ca. 190 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus 25 verschiedenen Ländern organisieren ihre Arbeit in fünf arbeitsgruppenübergreifenden Forschungsprogrammen:
- FP 1 Aqua Materials – Wasserhaltige und aus wässriger Lösung gebildete Materialien, Chemie in wässrigen Systemen
- FP 2 Synthiofluidics – Mikrophasen- und mikrofluidisch kontrollierte Synthesen und Prozesse
- FP 3 Macromolecular Films and Fibers – Funktionale Oberflächen und Grenzflächen
- FP 4 Transport, Reaction and Exchange Systems – Separations- und reaktionskontrollierende Systeme
- FP 5 Bioactive and Bioinstructive Materials – Materialien für die aktive Interaktion und Integration in eine biologische Umgebung
Die fünf Forschungsprogramme richten sich auf Schlüsselfragen zur Entwicklung neuer aktiver Materialeigenschaften. Aufbauend auf der Fähigkeit zur Herstellung molekularer und mikroskopischer Bausteine (FP 1 und FP 2) richten sich die weiteren Forschungsprogramme auf funktionale Ober- und Grenzflächen (FP 3), auf die Nutzung von Gradienten und Transportmechanismen für die aktive Trennung und (Re)Aktionskontrolle (FP 4), sowie die Interaktion mit biologischen Komponenten und Systemen mit Schwerpunkt auf Anwendungen im Bereich der biomedizinischen Technik (FP 5).