ReWIRE ist darauf ausgerichtet, Nachwuchsforschende mit einzigartigen Fähigkeiten auszustatten, um bahnbrechende therapeutische Lösungen für Patientinnen und Patienten mit Lähmungen zu entwickeln. Das übergeordnete Ziel besteht darin, kombinatorische Therapien für Rückenmarksverletzungen effizient vom Labor in die klinische Anwendung zu übertragen – mit dem Ziel, die Lebensqualität der Behandelten zu verbessern. Der spezifisch transdisziplinäre und translationale Ansatz von ReWIRE schließt eine Lücke in traditionellen Ausbildungsprogrammen und fördert Kompetenzen in Forschung und Entwicklung im Bereich medizinischer Produkte und Therapien mit Fokus auf Rückenmarksverletzungen.

Ziel von ReWIRE ist es, innovative translationale Neurotechnologien mit Rehabilitationsmaßnahmen zu kombinieren, um neurologische Funktionen nach einer Rückenmarksverletzung (RMV) zu reparieren und wiederherzustellen. Das geplante Forschungsprogramm soll Nachwuchsforschende mit interdisziplinären Kompetenzen ausstatten, um bahnbrechende therapeutische Lösungen für gelähmte Patientinnen zu entwickeln.
Jüngste technologische Durchbrüche haben einen Paradigmenwechsel in der Entwicklung von Therapien zur Wiederherstellung von Funktionen nach einer Rückenmarksverletzung ausgelöst. Neue Wirkstoff-Freisetzungssysteme und biomaterialbasierte Brücken wurden entwickelt, um Sekundärschäden und Narbenbildung zu verringern, das Wachstum regenerierender Nervenfasern über das Läsionsareal hinweg zu fördern und die funktionelle Verbindung mit intaktem Gewebe wiederherzustellen.
Darüber hinaus können Neuromodulationstherapien spinale Netzwerke unterhalb einer Rückenmarksverletzung reaktivieren, wodurch betroffene Personen mit chronischer Lähmung die willentliche Kontrolle über das Gehen zurückerlangen können. In Kombination mit Rehabilitationsmaßnahmen konnte eine anhaltende neurologische Erholung erzielt werden – selbst ohne weitere Neuromodulation – was auf eine funktionelle „Neuverschaltung“ des Rückenmarks hinweist, wie präklinische Modelle zeigen.
Um eine Verletzung zu überbrücken, wurde Neuromodulation mit Gehirnsignalen verknüpft, um die kortikale Kontrolle über spinale Netzwerke wiederherzustellen – durch den Einsatz elektrischer Nervenstimulation und robotischer Systeme. Fortschritte in der Robotik verstärken die Wirkung der Neurorehabilitation erheblich, indem sie neue, natürliche „verdrahtete“ Verbindungen erzeugen.
Ziel von ReWIRE ist es, all diese technischen und therapeutischen Durchbrüche im Rahmen mehrerer miteinander vernetzter Promotionsprojekte zu nutzen, die kontinuierlich miteinander interagieren, um letztlich wirksame kombinatorische Behandlungen für Rückenmarksverletzungen (RMV) zu entwickeln.
ReWIRE konzentriert sich auf drei miteinander verknüpfte Ziele:
Der erste Schwerpunkt ist der Aufbau eines internationalen, interdisziplinären und intersektoralen Ausbildungsnetzwerks, das Hightech-Ansätze entwickelt und miteinander verbindet – mit dem Ziel, neue personalisierte, kombinatorische Strategien zur „Neuverschaltung“ des Rückenmarks zu etablieren. Zweitens soll eine klinische Datenplattform für Rückenmarksverletzungen aufgebaut werden. Drittens verfolgt ReWIRE das Ziel, Europa an die Spitze der Therapieentwicklung im Bereich RMV zu positionieren.
ReWIRE ist ein Projekt im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Doktorand*innennetzwerke.