Start up - Ausgründungen und Ausgründungsvorhaben
Das DWI ermutigt seine Mitarbeitenden, den Transfer ihrer Forschungsergebnisse durch die Gründung von Spin-offs zu realisieren. Dazu bietet es ihnen auch einen unterstützenden Rahmen, der bereits einige Ausgründungen ermöglicht hat:
Ausgegründet
Aachen Proteineers
Die Aachen Proteineers sind ein Start-Up-Unternehmen, das sich als Dienstleister auf hochwertige, innovative und biobasierte Beschichtungslösungen konzentriert. Dabei nutzen sie eine vielseitige Plattformtechnologie, die am Lehrstuhl für Biotechnologie an der RWTH Aachen University in Kooperation mit dem DWI entwickelt wurde. Ihre zukunftsweisende Beschichtungstechnologie basiert auf materialbindenden Peptiden oder Ankerpeptiden, welche materialspezifisch optimiert werden. Letztere ermöglichen die Funktionalisierung einer breiten Materialpalette, wie zum Beispiel Polymere, Glas, Stahl oder Naturmaterialien. Das Team der Aachen Proteineers hat es sich zum Ziel gesetzt, die Technologie für verschiedene Anwendungsbereiche auf unterschiedlichen Materialien wie synthetischen und natürlichen Polymeren, Metallen und Keramiken zu kommerzialisieren.
SeSaM Biotech
SeSaM Biotech ist eine Ausgründung, die sich zur Aufgabe gemacht hat, gerichtete Enzym-Evolution, auch bekannt als Protein-Engineering, durch, um die "Darwinsche Evolution" in vitro zu beschleunigen. So möchten sie ihren Kunden weiterentwickelte Enzyme und Proteine für industrielle Anwendungen mit verbesserten Eigenschaften zur Verfügung stellen. Die Ausgründung basiert auf dem Wissen der Biotechnologen und Biotechnologinnen.
Ausgründungsvorhaben
Amovion
Amovion hat sich zum Ziel gesetzt, die Stoffkreisläufe von Salz und Wasser durch die kapazitive Fluss-Elektroden-Desionisation (FCDI) zu schließen. FCDI ist eine innovative elektrochemische Technologie zur Ionen-Wasser-Trennung. Die Technologie wird es ermöglichen nicht nur Süßwasser, sondern auch wertvolle Salze wie z. B. Chlorid, Nitrat, Lithium zurückzugewinnen. Die zurückgewonnenen Rohstoffe lassen sich dann wieder- und weiterverwerten.
naion.tech
naion.tech hat eine Nanofiltrationstechnologie zur Rückgewinnung kritischer Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel entwickelt, die für grüne und High-Tech-Anwendungen unverzichtbar und weltweit stark nachgefragt sind. Basierend auf Technologien, die von Forschenden des DWI und der Aachener Verfahrenstechnik entwickelt wurden, optimiert naion.tech bestehende Recyclingprozesse: Anstatt gesamte Filtrations-Anlagen an unterschiedliche Wasserzusammensetzungen anzupassen, verbessert naion.tech Membranfilter durch die Berechnung der idealen Membraneigenschaften und einem speziellem Beschichtungsverfahren. Dies macht eine höhere Produktqualität und gleichzeitig verkürzte Projektlaufzeiten möglich. Die Membranfilter werden dann in modulare Filtrationsanlage eingebaut.
HAIRSENSE
HAIRSENSE hat eine Technologie entwickelt, welche die Echtheit und Qualität von hochwertigen Textilien garantieren kann. Damit lassen sich Fragen wie „Ist mein Kaschmirpullover wirklich echt?“ eindeutig klären. HAIRSENSE bietet so Verbrauchern, Marken und Händlern die Sicherheit, dass ihre Produkte authentisch sind. Dies ist insbesondere für führende Modelabels und Textilproduzenten relevant, denn so können ihren gesetzlichen Verpflichtungen zur Produktkontrolle einfacher nachkommen. Die Technologie von HAIRSENSE vereint etablierte Analysemethoden mittels Mikroskopie-Technik mit KI-gestützter Auswertung. Sie übertrifft damit die Genauigkeit und Effizienz traditioneller Ansätze. Die Technologie basiert auf den Ergebnissen und Entwicklungen des IGF-Forschungsvorhabens 21376 N „Künstliche Intelligenz zur automatisierten, fälschungsresistenten Bestimmung von Tierhaaren“.
FORMeat
FORMeat entwickelt eine wegweisende Technologie für die Produktion von Fleisch: Mittels fortschrittlicher Faserspinntechniken von FORMeat sollen aus tierischen Stammzellen Steaks entstehen, sodass künftig eine umwelt- und tierfreundlichere Alternative zu konventionellen Methoden der Massentierhaltung und Fleischproduktion angeboten werden können soll. Die eigens dafür entwickelten Spinnmaschinen sollen im Labor kultiviertes Fleisch verarbeiten, welches die Textur und Struktur konventioneller Fleischsorten nachbilden können soll. Die skalierbare Spinntechnologie gewährleistet, dass kultiviertes Fleisch den höchsten Qualitäts- und Geschmacksstandards entspricht.
Verdancy
Verdancy ist davon überzeugt, dass sowohl biologische als auch chemische Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden, insbesondere angesichts des sich ständig verändernden Klimas. Deshalb setzt sich das Start-up mit einer gemeinsam am DWI und am Lehrstuhl für Biotechnologie an der RWTH Aachen University entwickelten Technologie dafür ein, ihre Wirksamkeit und Umweltfreundlichkeit zu verbessern. Sie verfolgen dies, indem sie Pflanzenschutzwirkstoffe in upgecycelte, plastikfreie und vollständig biologisch abbaubare Mikrogele packen, die sie schützen und auf kontrollierte, programmierbare Weise freisetzen. Sie dekorieren die äußere Oberfläche der Mikrogele mit natürlich vorkommenden Peptiden, die so konzipiert sind, dass sie als Anker fungieren und die Mikrogel-Behälter auf dem Blatt haften lassen. Dies verhindert das Abwaschen durch Regen, was das Risiko der Bodenverschmutzung verringert und eine bessere Wirksamkeit mit weniger Produkt ermöglichen soll.