
DWI-Alumna Aman Ishaqat erhält renommiertes Schmidt Science Fellowship
Für ihre herausragende Forschung im Bereich der Wirkstofffreisetzung im Rahmen ihrer Dissertation erhält Dr. Aman Ishaqat das renommierte Schmidt Science Fellowship. Darüber hinaus wurde sie zum diesjährigen Lindau Nobel Laureat Meeting im Bereich der Chemie eingeladen, bei dem sie auf renommierte Nobelpreisträger*innen der vergangenen Jahre stoßen wird.
Dr. Ishaqat wird als Schmidt Science Fellow 2025 für ihre exzellenten Arbeiten zur Wirkstofffreisetzung ausgezeichnet. Sie wurde von der RWTH Aachen für das Fellowship nominiert und erhält die Anerkennung für ihre Dissertation, die sie am DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien (DWI) sowie an der RWTH Aachen unter der Obhut von Professor Andreas Herrmann angefertigt hat.
Das Schmidt Science Fellows-Programm ist eine hochdotierte Initiative, die herausragende Nachwuchswissenschaftler*innen aus der ganzen Welt fördert. Es bietet ein Stipendium von 100.000 US-Dollar pro Jahr. Ein zentraler Bestandteil des Programms ist seine interdisziplinäre Ausrichtung: Fellows sind aufgefordert, ihre Postdoc-Forschung in einem neuen Fachgebiet und an einer anderen Institution als ihrer bisherigen Alma Mater fortzusetzen, um neue wissenschaftliche Perspektiven zu gewinnen und sich in einem anderen wissenschaftlichen Umfeld weiterzuentwickeln. Entscheidend für die Ernennung zum Fellow ist die herausragende Forschung an der antragstellenden Institution.
Dr. Aman Ishaqat: Fortschritte in der Wirkstofffreisetzung durch Nanotechnologie
Aman Ishaqat absolvierte ihren Bachelor- und Masterabschluss in Pharmaceutical Sciences in Jordanien, bevor sie für ihre Promotion in Chemie an die RWTH Aachen wechselte. Am DWI arbeitete sie in der Arbeitsgruppe von Andreas Herrmann an innovativen Methoden zur gezielten Wirkstofffreisetzung. Diese Technologien spielen eine entscheidende Rolle in der modernen Medizin, da herkömmliche Methoden häufig nicht präzise genug sind und dadurch Nebenwirkungen verursachen können.
Ihre Forschung konzentrierte sich auf die Weiterentwicklung von Nukleinsäure-Transportsystemen. Dabei integrierte sie Prinzipien der Polymermechanochemie, kontrollierter Wirkstofffreisetzung und DNA-Nanotechnologie. Ihr Ziel war es, intelligente, orts- und zeitgesteuerte Medikamentenabgabesysteme zu entwickeln, die nur durch spezifische Auslöser aktiviert werden.
In ihrer Dissertation entwickelte sie zwei innovative Strategien für die bedarfsgerechte Wirkstofffreisetzung, bei denen Ultraschall und Enzyme als physikalische bzw. chemische Auslöser dienen. Inspiriert von der Polymermechanochemie konzipierte sie einen mechanoresponsiven Wirkstoffträger auf Basis von DNA-Nanomaterialien. Dieses System wurde so konzipiert, dass es auf medizinischen Ultraschall mit niedriger Intensität und hoher Frequenz reagiert und so eine präzise räumliche und zeitliche Freisetzung therapeutischer Nukleinsäuren ermöglicht. Ihr Ansatz eröffnet neue Perspektiven für die Anwendung von Polymermechanochemie in der Medizin und könnte perspektivisch auch für kleine Moleküle und Proteine nutzbar gemacht werden.
Zusätzlich zur Auszeichnung als Schmidt Science Fellow wurde Ishaqat als eine von etwa 600 jungen Wissenschaftlern aus der ganzen Welt zum diesjährigen Lindauer Nobelpreisträgertreffen für Chemie eingeladen. Dort hat sie die Möglichkeit, sich mit Kolleg*innen und Nobelpreisträger*innen zu vernetzen, Ideen auszutauschen und fruchtbare Diskussionen zu führen. Die 74. Lindauer Nobelpreisträgertagung (Chemie) findet vom 29. Juni bis 4. Juli 2025 in Lindau, Deutschland, statt. Etwa 35 Nobelpreisträger*innen der letzten Jahre werden an der Veranstaltung teilnehmen.
Dr. Aman Ishaqat setzt ihre Forschung seit März 2024 an der Technischen Universität München fort. Als Schmidt Science Fellow 2025 plant Aman, die CAR-Zell-Immuntherapie für Krebs und andere Krankheiten voranzutreiben und sie wirksamer und sicherer zu machen, um die Ergebnisse für Patienten weltweit zu verbessern.