Stefan Hecht zum Mitglied der European Academy of Sciences gewählt
Die European Academy of Sciences hat Prof. Stefan Hecht, Ph.D., Wissenschaftlicher Direktor des DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien, als Fellow ernannt. Somit ist er nun das neuste Mitglied im Kreise von aktuell 15 auserkorenen deutschen Material -Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern in der Akademie. Diese umfasst darüber hinaus über 770 Mitglieder in verschiedenen Fachbereichen wie zum Beispiel Computerwissenschaften, Sozialwissenschaften, Medizin und Ingenieurwesen, unter ihnen auch Nobelpreisträger.
Die European Academy of Sciences (EURASC) widmet sich wissenschaftlicher Exzellenz sowie hochmoderner Grundlagenforschung und der interdisziplinären Zusammenarbeit, die die Basis für jede wissenschaftliche und technologische Innovation darstellt. Sie ist ein gemeinnütziger und unabhängiger Zusammenschluss der angesehensten europäischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Spitzenforschung und die Entwicklung fortschrittlicher Technologien betreiben. Die Mitglieder vereint das gemeinsame Engagement für die Förderung von Wissenschaft und Technologie sowie deren wesentliche Rolle bei der Unterstützung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung Europas.
„Es ist eine besondere Ehre, diesem illustren Kreis angehören zu dürfen. Die Ernennung bekräftigt sowohl die Anerkennung unserer Forschungsarbeiten als auch deren gesellschaftlichen Nutzen“, erläutert Stefan Hecht. Vor allem seine jüngsten Ergebnisse und Erfolge im Bereich des 3D-Drucks, genauer der Entwicklung der Xolografie, reflektieren diese Leistung. Das Verfahren basiert auf der lichtinduzierten Härtung einer transparenten hochviskosen Harzmischung und zwar nur an Stellen, in denen sich zwei unterschiedliche Farben bzw. Wellenlängen des Lichtes kreuzen. Die sich kreuzenden (X) Lichtstrahlen erzeugen dabei das gesamte (holos) Objekt in einem Druck (grafie), daher der Name „Xolografie“.
Im Bereich der Materialwissenschaften beschäftigt sich die European Academy of Science mit den verschiedensten Fragestellungen von nanostrukturierten Materialien über biomolekulare Systeme bis hin zu elektronischen Bauteilen und elektromagnetischer Strahlung zur Bildung und Steuerung komplexer Materialien. „Aufgrund dieser vielfältigen Expertise von Forscherinnen und Forschern aus über 30 verschiedenen Ländern, ist eine beeindruckende Basis für den fachübergreifenden Austausch miteinander geschaffen. Dies ist ein Privileg, das ich in Zukunft besonders nutzen und unterstützen möchte“, erklärt Stefan Hecht.
Zur Kommunikation und Förderung der Grundlagenwissenschaften organisiert die Akademie Seminare und Symposien. Dabei werden herausragende Leistungen in Wissenschaft und Technik durch Stipendien, Medaillen und Ehrenmitgliedschaften der Akademie auszeichnet.
Über Stefan Hecht
Stefan Hecht studierte Chemie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er promovierte an der University of California in Berkeley (USA) und kehrte als Nachwuchsgruppenleiter nach Deutschland zurück. Nach seinen Stationen an der Freien Universität Berlin und dem Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr wurde er im Jahr 2006 mit 32 Jahren jüngster Lehrstuhlinhaber seines Fachs und Professor für Organische Chemie und funktionale Materialien an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit August 2019 ist er Wissenschaftlicher Direktor des DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien und hat den Lehrstuhl für Makromolekulare Chemie an der RWTH Aachen inne.
Stefan Hecht ist international renommiert und vielfach ausgezeichnet worden. Er gilt nicht nur als herausragender akademischer Mentor, sondern weiß auch die wissenschaftsinteressierte Allgemeinheit für sein Fach zu begeistern. Er ist des Weiteren Mitbegründer der Firma xolo GmbH, welche die Xolografie als neuartige lichtbasierte 3D-Drucktechnologie entwickelt und kommerzialisiert.