DWI-Evaluierung: Bestnoten für das Institut!

25.11.2020

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft spricht Bund und Ländern in einer am 24. November veröffentlichten Stellungnahme die Empfehlung aus, das DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien in den nächsten sieben Jahren weiter zu fördern. Grundlage für diese Empfehlung bildet der Bewertungsbericht der erstmaligen Evaluierung des DWI, die turnusmäßig erfolgt und im Januar 2020 in Aachen stattfand. Der Bewertungsbericht bescheinigt die wissenschaftliche Erfolgsgeschichte, die das DWI mithilfe seines Teams rund um die exzellenten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen seit Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft im Jahr 2014 schreibt. Die laufenden und zukünftig geplanten Erweiterungen werden ausdrücklich begrüßt und unterstützt.

Das DWI verfolgt die Mission, nach dem Vorbild der Natur Materialien mit aktiven und anpassungsfähigen Eigenschaften zu entwickeln. Hierzu kooperieren am Institut Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den Fachbereichen Polymerwissenschaften, Biotechnologie und der chemischen Verfahrenstechnik in Forschungsprogrammen. Die entwickelten Materialien sollen Fortschritte im Medizin- und Hygienesektor sowie in den Bereichen Mobilität, Umwelt und Nachhaltigkeit ermöglichen. Die hervorgegangenen Leistungen aus diesen Programmen bewertet der Senat mit sehr gut bis exzellent. Auch den großen Erfolg der Einwerbung wettbewerblicher Drittmittel hebt der Senat hervor.

„Die Stellungnahme aus der Bewertungsgruppe, dass wir seit Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft ein sehr hohes Leistungs- und Qualitätsniveau vorweisen können, motiviert uns, unseren wissenschaftlichen Horizont stetig zu erweitern und mit der Umsetzung unserer Pläne voranzuschreiten“, betont Prof. Stefan Hecht (Ph. D.). Er ist seit August 2019 Wissenschaftlicher Leiter von Aachens erstem und bislang einzigem Leibniz-Institut. Dank des Einsatzes und innovativen Wandel des Instituts durch seinen Vorgänger Prof. Dr. Martin Möller gelang es, das 1952 mit Arbeitsschwerpunkten auf der Keratinforschung und Proteinchemie gegründete DWI in ein zukunftsweisendes Institut für technische Materialien und Nanotechnologie für Weiche Materie (soft matter) zu überführen.

Derzeit baut das DWI gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Aachen der RWTH die wissenschaftliche Infrastruktur des Leibniz Joint Lab „first in Translation“ (fiT) auf. Herzstück des neuen Komplexes sind die Reinräume: Ziel ist hier, unter Einhaltung strenger medizinischer Richtlinien und Qualitätsstandards neuartige Medizin(technik)produkte herzustellen, die Resultat der vorwettbewerblichen Forschung sind. Forschende Ärzte bekommen durch das fiT die Gelegenheit, Materialentwicklungen und Ergebnisse biomedizinischer Forschung in die klinische Praxis zu bringen und am Patienten erstmalig anzuwenden. Dadurch tragen die Entwicklungen und Projekte des DWI und des fiT langfristig dazu bei, die Lücke zwischen therapeutischen Neuentwicklungen auf Seiten der Laborbank bis zur Übertragung ans Patientenbett zu schließen. Der Senat unterstützt die Planungen für einen weiteren Ausbau der Thematik in den kommenden Jahren und begrüßt einen Neubau für das Vorhaben, dessen Fertigstellung und Bezug für 2022 anstehen.

Die detaillierte Stellungnahme des Senats finden Sie auf der Webseite der Leibniz-Gemeinschaft.