ADUC-Preis für Robert Göstl

25.02.2021

Mechanochemie – Kräftemessen auf molekularer Ebene

Dr. Robert Göstl ist unabhängiger Forschungsgruppenleiter am DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien und Habilitand der RWTH Aachen. Für seine Forschung in der Polymer Mechanochemie ist er jetzt von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) mit dem ADUC-Preis ausgezeichnet worden.

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und ‐professorinnen für Chemie (ADUC) vergibt jedes Jahr bis zu drei Preise an hervorragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die eine akademische Laufbahn anstreben. Die Preisträger und Preisträgerinnen haben noch keine permanente Professur inne und werden für die Etablierung eines eigenen Forschungsgebiets ausgezeichnet. Die Preise sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert. Unter den drei Preistragenden ist in diesem Jahr auch ein Wissenschaftler des DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien (DWI) und Habilitand der RWTH Aachen vertreten: Dr. Robert Göstl.

Herstellen, zerstören, daraus lernen – das Forschungsgebiet der Mechanochemie

Robert Göstl ist Leiter einer unabhängigen Forschungsgruppe am DWI. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet er an der Schnittstelle von Organischer Synthesechemie, Polymerchemie, Photophysik und Materialwissenschaften. „Mit unserer Forschung verfolgen wir das Ziel, die Wechselwirkungen von mechanischer Belastung mit (Bio)materialien zu verstehen und nutzbar zu machen, um verbesserte oder neue Materialien entwickeln zu können“, erklärt Robert Göstl.

Durch die gezielte Synthese kleiner Moleküle, die als Sollbruchstellen in der Polymerarchitektur funktionieren, verfolgt er Prozesse der Materialveränderungen, wenn beispielsweise Druck auf das Material ausgeübt wird – und das skalenübergreifend von der makroskopischen Ebene bis hin zum Einzelmolekül. Mit optischen Kraftsonden möchte er einerseits künstliche Polymersysteme analysieren und mithilfe von „molekularer Fraktografie“ aufklären, wie diese auf unterschiedliche Formen mechanischer Belastung reagieren.

Das Team der Arbeitsgruppe von Robert Göstl kommt aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachrichtungen und bündelt seine einzigartigen Kompetenzen, um gemeinsam die Disziplinen-übergreifenden Ziele zu erreichen. Im Kern hat die Gruppe ihre Kompetenz in der Organischen Synthesechemie und Polymerchemie. So ist die Gestaltung und Darstellung der funktionalen Materialien gewährleistet. Darüber hinaus wird die substanzielle Analyse und (Weiter)Entwicklung der Forschungsfragen in einem multidisziplinären Kontext von Experten aus Kolloid- und Materialwissenschaften ermöglicht.

Chemiedozententagung wegen Corona-Pandemie abgesagt

Die Auszeichnung hätte Robert Göstl eigentlich im Rahmen der Chemiedozententagung 2021 verliehen bekommen sollen, welche vom 15. bis zum 17. März in Rostock geplant war. Aufgrund der herrschenden Einschränkungen in Folge der Verbreitung des Coronavirus wurde die Tagung jedoch in eine Web-Konferenz umgewandelt. Die ADUC-Preisträger 2021 sind: Christian Sindlinger (Göttingen), Vera Krewald (Darmstadt) und Robert Göstl (Aachen).

Zur Person

Robert Göstl hat in Berlin Chemie studiert. Er promovierte dort 2014 unter Anleitung von Stefan Hecht und arbeitete ab 2015 als Postdoktorand in der Gruppe von Rint Sijbesma an der Technischen Universität Eindhoven. Seit 2017 verfolgt er seine eigenständigen Forschungsarbeiten und wird dabei im Rahmen eines Freigeist-Fellowships von der VolkswagenStiftung unterstützt.

 

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