Doktorandin in Australien

13.04.2018
Hannah Roth, Doktorandin im Team von Professor Wessling, ist auf die andere Seite der Erde gereist und arbeitet dort derzeit als Gastwissenschaftlerin an der Universität Melbourne an der Melbourne School of Engineering in Australien. Für die nächsten Monate wird sie Membranen für Wasserentsalzungsprozesse in den Laboren von Professor Sandra Kentish, Leiterin des Lehrstuhls für Verfahrenstechnik und biomedizinische Technik, testen. Die Membranen, die zuvor in Aachen entwickelt wurden, werden für ihre potenzielle Anwendung in kapazitiven Membran Deionisierungsprozessen (MCDI) untersucht.

“Nachdem ich schon während meiner Schulzeit und meinem Studium und für Praktika in die USA, nach Spanien und nach Taiwan gereist bin, wusste ich, dass ich sofort wieder ins Ausland gehen würde, wenn sich eine Gelegenheit dazu ergibt“, sagt Hanna Roth. Jetzt ist sie als Gastwissenschaftlerin an der Universität Melbourne an der Melbourne School of Engineering in Australien zu Besuch. Dort arbeitet sie im Labor von Professor Sandra Kentish, Leiterin des Lehrstuhls für Verfahrenstechnik und biomedizinische Technik. Im Juni wird sie zurück nach Deutschland reisen.

Hannah hat 2014 ihre Doktorarbeit am DWI im Team von Prof. Dr.-Ing. Matthias Wessling begonnen. Hier arbeitet sie an der Entwicklung neuartiger Membranmaterialien und ihren Fertigungstechniken. Im DWI hat Hannah mit ihren Kollegen eine spezielle Beschichtung für Ionenaustauschmembranen entwickelt, die den Entsalzungsprozess von Wasser unterstützt. Ein Teil des Teams von Professor Sandra Kentish an der Universität Melbourne arbeitet an der Entwicklung von elektrisch gesteuerten Membranprozessen, die für die Entsalzung von Wasser und Milch eingesetzt werden können.

Professor Wessling und Kentish kennen sich bereits seit vielen Jahren und haben die Zusammenarbeit zwischen dem DWI und der Universität Melbourne initiiert. „Bei der internationalen Konferenz für Membrane und Membranprozesse in 2017 in San Francisco hatte ich die Möglichkeit, Sandra persönlich kennen zu lernen und mit ihr unser zukünftiges Forschungsprojekt zu besprechen“, sagt Hannah. Professor Kentish hatte sie dann als Gastwissenschaftlerin vorgeschlagen und die Melbourne School of Engineering leistete mit einem Reisestipendium Unterstützung.

Das Labor der Arbeitsgruppe Kentish ist mit einem Versuchstand für kapazitive Membran-Deionisierungsprozesse (MCDI) ausgestattet. Hannah testet die Funktion der in Aachen entwickelten Membranen auf ihr Anwendungspotenzial. „In Deutschland habe ich mich auf Herstellungstechniken der Membranen konzentriert. Hier in Australien lerne ich stetig  etwas über den MCDI Prozess dazu“, berichtet Hannah.

Die Melbourne School of Engineering ist sehr international aufgestellt. In der Gruppe von Professor Kentish arbeiten 15 Wissenschaftler aus 8 verschiedenen Nationalitäten. Doch nicht nur die Universität, sondern ganz Melbourne ist ein Schmelztiegel für die unterschiedlichsten Kulturen. „Ich genieße gerade in vollen Zügen das unglaublich vielfältige kulinarische Angebot, das Australien zu bieten hat“, sagt Hannah. Auch mit den Aussies, so nennen sich die Australier selbst, kommt sie gut zurecht.  „Ich habe die Aussies als sehr freundliche, offenherzige und ausgeglichene Menschen kennen gelernt. Das zeigt sich auch in dem Sprichwort ‚No worries!‘, das man hier überall hören kann. Die Stadt Melbourne ist schon viele Male zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt worden. Ich kann jetzt schon bestätigen, dass es definitiv die schönste Stadt ist, in der ich bisher gelebt habe“.